Grabräuber
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Leider ist nicht genug Geld (und kaum Aufmerksamkeit von seiten
der Regierung) vorhanden, um alle archäologischen Stätten
des Peten schützen, geschweige denn wissenschaftliche Projekte
durchführen zu können.
Im Norden des Peten liegen viele Stätten unbewacht im Regenwald
und sind den Aktivitäten von Grabräubern schutzlos ausgeliefert.
Auf ihrer illegalen Suche nach prähispanischen Schätzen
zerstören Grabräuber Gebäude ja ganze Stätten
in ihrer Gesamtheit.
Im Zuge der Aufnahme von Mayastätten des Peten durch das „Triangulo
Cultural“ sind urbane Zentren entdeckt worden, die über 200 Raubgräben
aufwiesen.
Kunstgegenstände der alten Maya wie Jade – häufig in Form
von hervorragend gearbeiteten Totenmasken - kunstvoll bemalte Vasen,
Knochen mit eingeritzten Szenen erreichen auf dem Schwarzmarkt immens
hohe Preise. Die Kunstwerke gehen durch viele Hände und verbleiben
am Ende in privaten Sammlungen oder in nordamerikanischen Museen
(selbst bei e-Bay kann man über das Internet regelmäßig
Kunstgegenstände der Maya ersteigern), deren Leiter/Eigentümer
leider noch immer nicht begriffen haben, welche Schäden sie
durch solche Käufe anrichten. Nicht selten kommt es zu regelrechten
Überfällen auf Arbeiter und/oder Wissenschaftler, die
in archäologischen Stätten arbeiten. Es gibt gezielte
Auftragsüberfälle, die von bestimmten Sammlern iniziiert
werden, um ganz bestimmte Stücke in ihren Besitz zu bringen.
So wurden in den neunziger Jahren die Museen von Palenque, Copan
und Tikal von schwer bewaffneten Grabräubern überfallen,
die mit sich nahmen, was sie konnten.
Stelen werden aufgrund ihres Gewichtes mit speziellen Motorsägen
zerteilt und nur die kunstvoll bearbeitete Vorderseite wird dann
abtransportiert.
Wenn Ihnen authentische Mayakunst angeboten wird, bitte NICHT kaufen!!
Sie würden die Zerstörung des Weltkulturerbes Mayawelt
unterstützen.
Raubgräben beeinträchtigen die Standfestigkeit des Gebäudes
und führen früher oder später zum Kollaps und damit
zum unwiederbringlichen Verlust des vorspanischen Kulturgutes. Die
Wiederauffüllung jener Tunnel und Gräben ist eine der wichtigsten
Arbeiten, denn nur dadurch kann gewährleistet werden, dass
die architektonischen Strukturen dauerhaft überleben, anstatt
in sich zusammenzufallen. Leider ist es eine unspektakuläre
Arbeit, die viel Geld, Zeit und Energie kostet, aber nur unwesentliche
Forschungsergebnisse bringt (die Raubgräben werden zumindest
vermessen und in einigen Fällen werden im Zuge dessen überbaute
Fussböden, Treppen u.ä. entdeckt, die wissenschaftliche
Rückschlüsse ermöglichen).
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