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Triangulo Cultural

- Yaxhá, Nakum, Naranjo -


1994 begannen die Arbeiten in der am Ufer des gleichnamigen Sees gelegenen archaeologischen Staette Yaxhá. Mit mehr als 200 Arbeitern und 10 Ingenieuren wurde das riesige Projekt "Triangulo Cultural" in Gang gesetzt.


Es wurden in großem Umfang Geräte, Ausrüstung und Material für die Restaurierungsarbeiten angeschafft. Vor allem das Problem der Transporte auf den in der Regenzeit nahezu unpassierbaren Urwaldpfaden wurde durch den Kauf von drei Geländefahrzeugen mit Kabine und zusätzlicher Ladefläche (Pick-Up) geloest. Ein schwerer LKW befördert Archäologen, Grabungsarbeiter und Materialien an die weit verstreuten Arbeitsplätze und garantiert die Versorgung mit Nachschub. Ein sehr wichtiger weiterer Posten unter den größeren Anschaffungen ist Gerüstmaterial, Stahlrohre und Kupplungsmuffen im Wert von mehr als 75.000 Euro - damals 150.000 DM.


Das Lager enthält regensichere Unterkünfte für die Arbeiter; auch die entsprechenden Küchen als Batterien von einzelnen Herdstellen sind vorhanden; denn nach der Lokaltradition bereitet jeder einzelne Arbeiter seine Bohnen und Tortillas für sich alleine zu. Hinzu kommen Unterkünfte für Wissenschaftler und Techniker, ein riesiges Materialdepot, Arbeitsplätze und Magazine für die Bearbeitung und Aufbewahrung archäologischer Funde sowie Werkstätten und technische Dienste, unter anderem eine kleine Tischlerei. Das Ganze ist eine regelrechte autarke Urwaldsiedlung, in verstreuter Bauweise am Seeufer verteilt.




Eine Arbeitsperiode für die beteiligten Personen dauert in der Regel drei Wochen - ohne freie Tage. Anschließend haben sie dann 10 Tage frei, denn die meisten Arbeiter wie Wissenschaftler kommen aus entfernten Dörfern oder Städten, so dass es nicht sinnvoll wäre, nur unter der Woche zu arbeiten und die Wochenenden frei zu geben. Der Heimweg und die erneute Anreise wäre zu aufwendig.

Die denkmalpflegerischen Unternehmungen gliedern sich in unterschiedliche Aktivitäten, die einerseits der Dokumentation, Ausgrabung und Konservierung der einzelnen, grossen Ruinenstädte gewidmet sind, andererseits aber die Region als Ganzes archäologisch erfassen und als Lebensraum der Maya erforschen sollen.

Sowohl in Yaxhá als auch in Nakum gibt es Hochtempel mit Pyramidenunterbau, die so einsturzgefährdet waren, dass sie nur dank kurzfristiger Rettungsmaßnahmen mit primitiven Mitteln (Abstützen, Einrüsten, Regenschutzdächer) heute überhaupt noch aufrecht stehen.




Alle an der Planung dieser Arbeiten Beteiligten sind sich darüber einig, dass Maßnahmen zur Erhaltung und Konservierung gefährdeter Bauten den Vorrang haben. Das Ziel ist eine möglichst vollständige Bestandsdokumentation und die Lösung der Chronologie. Nicht jedoch soll, wie das bisher in allen Grabungen im Maya-Bereich Guatemalas vor allem durch ausländische archäologische Missionen geschah und heute auch noch praktiziert wird, auf der Suche nach spektakulären Einzelfunden oder nach bedeutenden Grabanlagen intakte Monumentalarchitektur durchtunnelt oder mit riesigen Suchschnitten beschädigt werden. Alle wissen, dass die Pyramiden Herrschergräber enthalten; solange die Gräber jedoch vor Raubgräbern geschützt sind, sollen sich die Archäologen vorrangig um den Schutz der akut gefährdeten Gebaeude kümmern, bevor sie neue "Lustgrabungen" im unversehrten Bestand beginnen.



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